Ort:
St. Peter in Holz (Teurnia, Tiburnia), Kärnten/A (Diözese Gurk-Klagenfurt)
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Zeitraum: bis Anfang 7. Jahrhundert
Es handelt sich um eine Kreuztranseptkirche mit zwei Kapellen, die durch ihre Ausstattung besonders betont wurden, seitlichen durch Säulen nach außen geöffneten Hallen und einem im Westen gelegenen Narthex. Der einheitliche Baukörper wurde über älteren römischen Mauern errichtet. Das innerhalb des rechteckigen Kirchensaals erhöhte Presbyterium war durch eine Schrankenanlage vom Laienraum getennt. Nach Osten wurde es von einer halbrunden Klerusbank abgeschlossen. Eine kleine Sakristei befindet sich östlich des Naos im Zwickel zur nördlichen Kapelle. Mit der Errichtungsphase der Kirche lassen sich nur wenige privilegierte Gräber verbinden. Die Bestattungstätigkeit nimmt erst in einer zweiten Nutzungsphase zu, die vermutlich auch mit der Nutzung des Areals westlich der Kirche als Nekropole zusammenfällt.
Aufgrund der Datierung des Sakralbaus in Verbindung mit seinen Dimensionen und der festgestellen Ausstattung sowie der Lage außerhalb der Satdtmauer ist davon auszugehen, dass es sich ursprünglich um die arianische Kirche Teurnias handelte, die nach dem Ende der ostgotischen Herrschaft über Noricum im Jahr 536 als nun katholische Memeorialkiche weiter verwendet wurde.
Zugänglichkeit der archäologischen Zeugnisse: Die Kirche ist Mai bis Oktober täglich außer Montags von 9:00-17:00 zugänglich. Der Schlüssel für den Zaun und den Schutzbau über dem Mosaik ist im Römermuseum Teurnia am Holzer Berg gegenüber der gotischen Kirche erhältlich.
Resume in English: The church extra muros of Teurnia was excavated in 1910. The building follows an unitary overall concept and only grave chambers of donors had been added during a first phase of use. It has two lateral halls and two chapels, which are connected to the nave by a transept. A narthex in the west and a sacristy in the east complete the building. This design is not based on a certain floor plan, but on the local needs and the practical usability of the space.
The location of the church outside the city wall, its rich interior equipment and its edification in the period around 500 AD all suggest that it is the Arianian church of the provincial capital Teurnia. After the retreat of the Ostrogoths in 536 the building was reused as Memorialchurch by the Catholic population. In this second phase the number of burials in the lateral halls increased, the two side chapels were decorated with elaborate wall paintings and a necropolis was applied in the west of the church.
Einleitung Abriss Grabungsgeschichte: Beim Verlegen einer Wasserleitung im Jahr 1908 entdeckt und im Jahr 1910 unter der Leitung von R. Egger freigelegt. Aufgrund der damals dem Bau zugemessenen Bedeutung erfolgte die Errichtung eines Museums über dem Narthex und eines Schutzbaus über der südlichen Kapelle, die 1914 eröffnet wurden. Wegen baulicher Mängel 1959 abgetragen und durch einen neuen Schutzbau und ein Museum östlich der Kirche ersetzt. Seit dem Jahr 1991 wurden in unterschiedlicher Intensität Nachuntersuchungen im Bereich der Kirche sowie Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
Abriss Schriftquellen: Teurnia (im 5. und 6. Jh. Tiburnia) war seit dem 4. Jh. einer der Bischofssitze in Binnen-Norikum. 468 wurde die Stadt von den Goten belagert. Ein Bischofs Paulinus von Teurnia ist in der Vita Sancti Severini (zwischen 469 und 480) namentlich genannt. In den Synodalakten von Grado (572/577) unterzeichnete der im Sinne des Drei-Kapitel-Streits schismatische Bischof Leonianus von Tiburnia. 591 letzte schriftliche Erwähnung der Stadt. Zu Beginn des 7. Jh. im Zuge der Slawischen Landnahme zerstört.
Bauphasen
Nur noch im Fundament greifbare römische Mauerzüge eines Hauses mit anschließendem Hofbereich, in der Orientierung von der späteren Kirche deutlich abweichend. Die Nutzung endete vermutlich bereits im 3. Jahrhundert.
Material und Bauweise: Bruchsteinmauerwerk, zum Teil aber auch nur noch die aus Kieseln ausgeführten Stickungen der Fundamente.
Datierungsgrundlage: Auswertung des Fundmaterials
Kreuztranseptkirche mit zwei Kapellen, seitlichen nach außen offenen Hallen, einem Narthex im Westen und einer kleinen Sakristei im Osten. Von dem über einem älteren römischen Gebäude der mittleren Kaiserzeit errichtetem Sakralbau sind die Fundamente und Teile des aufgehenden Mauerwerks erhalten. Im Osten des rechteckigen Kirchensaals steht das Presbyterium mit der angeschlossenen Klerusbank frei im Raum. Gegenüber dem Laienraum ist der Bereich erhöht. Funde der Ausstattung des Presbyteriums belegen eine aufwändige Schrankenanlage mit Pfeilern, Schrankenplatten und Säulen, die auf der Klerusbank eine Fortsetzung fand. Bei Nachuntersuchungen wurde unter dem Platz für den Altar eine Reliquiengrube lokalisiert. Die Transepten stellen die Verbindung zu den beiden Kapellen und seitlichen Halle her während ihre Ostwand zugleich zur Ableitung des Schubs eines über dem Presbyterium anzunehmenden Triumphbogens diente. Die beide Kapellen springen mit ihren Apsiden über den geraden Ostabschluss des Kirchensaals vor und finden auch in der äußeren Erscheinung der Anlage besondere Betonung. Die Außenmauern der Nördlichen sind zudem durch Lisenen gegliedert, während für die Südliche aufgrund der nachgewiesenen Strebepfeiler eine Apsiskalotte mit über den Altarraum verlängerter Tonne zu rekonstruieren ist. Im Osten der besser erhaltenen südlichen Kapelle wurde unter dem während der Ausgrabung bereits aufgebrochen vorgefundenem Pflaster ein zu einem Reliquienbehälter umgearbeitet römischer Grabaltar aufgefunden. Die Bodenplatten konnten nach der Freilegung zusammen mit dem Säulenfuß und der Mensa des Altars wiederversetzt werden, wobei der Standort des Altars im Scheitel der Apsis gesichert ist. Gegenüber dem Laienraum ist der Altarraum durch eine Stufe erhöht und mittels einer Schranke abgetrennt. Die vorhandenen Teile befanden sich bei der Auffindung noch in situ oder in Sturzlage und konnten entsprechend aufgestellt werden. Eine ähnliche Gestaltung ist auch für die nördliche Kapelle anzunehmen, wenn von ihrer Marmorausstattung auch nur geringe Reste erhalten geblieben sind. Entgegen älterer Ansichten konnte bei Nachuntersuchungen eindeutig belegt werden, dass der Mosaikboden im Laienraum der südlichen Kapelle zeitgleich mit der Errichtung der Kirche verlegt wurde. Die beiden seitlichen Hallen waren durch auf den Mauern aufgestellte Säulenstellungen nach außen geöffnet. Die zu beobachtenden Mauerfugen führten in der älteren Literatur zu der Annahme es handle sich um spätere Anbauten. Die zuletzt durchgeführten Untersuchungen zeigten allerdings, dass die Fugen bautechnisch durch die Trennung von tragenden und nicht tragenden Mauern, wie es auch anhand der unterschiedlich tief reichenden Fundamente zu belegen ist, bedingt sind. Von den Säulenstellungen sind die Basen und Säulen teilweise erhalten und wurden zur Veranschaulichung auf den Mauern aufgestellt, wenngleich unsicher ist, ob sie nicht erst auf etwas höherem Niveau ansetzten. Die Zuweisung eines Kapitells, das zu den Säulen passen würde, ist allerdings mit Unsicherheiten behaftet. Der im Westen gelegene Narthex ermöglichte den Zugang in die seitlichen Hallen und den Kirchensaal. Seine Zugänge lagen aufgrund der topografischen Lage im Norden und Süden, während seine Westwand in den ansteigenden Hang gesetzt wurde. Dadurch ist auch der im Inneren gelegene Sockel bautechnisch zu erklären, wenn er aus praktischen Überlegungen heraus vielleicht zusätzlich als Bank Verwendung gefunden haben mag. Vier auf Punktfundamenten aufgestellte Säulen mit attischen Basen und korinthischen Kapitellen, bei denen es sich allem Anschein nach um Spolien eines Tempels der mittleren Kaiserzeit handelt, lagen in der Flucht der Wände des Kirchensaals. Insofern ist von einer Fortsetzung der Mauern über der Säulenstellung auszugehen, wodurch der zentrale Baukörper in der Außenansicht auf ein Maß von rund 100 römischen Fuß verlängert wurde. Aus den vorhandenen Fragmenten konnten zwei der einstmals vier Säulen zusammengefügt und teilweise ergänzt im Norden des Narthex wieder aufgestellt werden. An die Kirche angesetzte Grabkammern für privilegierte Bestattungen wurden allem Anschein nach zeitnah angefügt, wobei die Verwendung eines Sarkophags und die ummauerten Steinplattengräbern an reiche Stifter danken lassen.
Material und Bauweise: Aus großen Flusskieseln und unregelmäßigen Bruchsteinen errichtetes Mauerwerk. Im Bereich der Türen bei den Laibungen und zu ergänzenden Bögen darüber fanden auch Kalktuffe Verwendung.
Datierungsgrundlage: Stilistische Einordnung des Gebäudes mitsamt der noch vorhandenen Teile der Ausstattung sowie des Mosikbodens. Dabei kommt der Stifterinschrift des Mosiks in Verbindung mit historischen Überlegungen und auch der Lage der Kirche außerhalb der Stadtmauer eine zusätliche Bedeutung zu.
Dimensionen: max. 32,80 m × 20,30 m, Innenmaße: Kirchensaal: ca. 22,25 × 9,25 m, Transepten: ca. 3,25 × 4,85 m, Kapellen: ca. 9,20 m × 4,25 m, Hallen: ca. 12,00 × 2,25 m, Narthex: ca. 5,25 × 15,20 m, Sakristei: ca. 2,20 × 3,95 m
Während die andere Ausstattung unverändert blieb, wurden die zuvor weiß getünchten Wände der beiden seitlichen Kapellen nun mit reicher Wandmalerei versehen. Vermutlich gleichzeitig nahm auch die Bestattungstätigkeit in den beiden seitlichen Hallen zu und mit der Belegung der Nekropole westlich der Kirche wurde begonnen.
Datierungsgrundlage: Aus historischen Überlegungen in Verbindung mit der geänderten Ausstattung und Nutzung des Sakralbaus in die Zeit nach der ostgotischen Herrschaft über Noricum zu setzen.
Ausstattung Böden Böden Text: Soweit es sich bei den Grabungen feststellen ließ, hatten sowohl der Narthex, das Kirchenschiff inklusive des erhöhten Presbyteriums mit der Klerusbank, die seitlichen Hallen, sowie auch die nördliche Kapelle eine auf einer Steinbürste verlegten Estrichboden. Allein in der südlichen Kapelle wurde im Laienraum ein Mosaikboden mit 12 Bildfeldern verlegt. Diese sind aufgrund der Anbringung in einem Sakralraum mit Sicherheit in einem christlichen Sinne zu deuten, wogegen rein in der germanischen Mythologie wurzelnde Deutungen auszuschließen sind. Der erhöhte Altarraum der südlichen Kapelle besitzt einen Steinplattenboden. Ein solcher wäre für die nördliche Kapelle ebenfalls vorstellbar, aufgrund der durch den Bau der Wasserleitung 1908 verursachten Störungen gab der Befund allerdings keine Hinweise mehr auf die Art des Bodens in diesem Bereich.
Einbauten Einbauten Text: Innerhalb des Kirchensaals freistehendes Presbyterium mit halbrunder Klerusbank. Durch eine Stufe gegenüber dem Laienraum erhöht und durch eine marmorne Schrankenanlage davon abgetrennt. Unter dem Platz des Altars wurde bei Nachuntersuchungen eine Reliquiengrube nachgewiesen, in der noch Teile der einst als Rleiquienbehälter dienenden Marmorblöcke lagen.
Verputz und Wandmalerei Verputz und Wandmalerei Text: Sämtliche Innenräume der Kirche waren verputzt und weiß getüncht. Wandmalereien beschränken sich auf die 2. Ausstattungsphase der beiden Kapellen. In der nördliche Kapelle zeigte die polychrome Malerei Inkrustationen und Girlanden. Fragmente davon fanden sich bei Nachuntersuchungen unmittelbar auf dem Boden der Kapelle, der bei der Ausgrabung 1910 nicht völlig freigelegt worden war. In der südlichen Kapelle sind heute nur noch geringe Reste der Malerei an den Wänden erhalten. Bei der Freilegung waren allerdings noch größere Flächen erhalten, die aber bald abfielen und heute verloren sind. Es handelte sich um eine Sockelzone mit Inkrustationen auf die gerahmte rote und grüne Felder folgten. In den schalmen Streifen dazwischen wurde der Dekor des Sockels fortgesetzt. Der Altarraum war in seiner Gestaltung davon abgesetzt. Hier wurde die Sockelzone durch rote Bänder auf ockerfarbenem Grund in vertikale Streifen unterschiedlicher Breite gegliedert. Als Füllmotive fanden gegenständige stilisierte Ranken in den schmalen und Doppelkreise um vierblättrige Blumen in den breiten Feldern Verwendung. Bei dem darüber liegendem hellgrünen Schilf, das R. Egger beschrieb, scheint es sich vermutlich um die Reste einer Landschaftsidylle, die vielleicht als Paradiesgarten gedeutet werden kann, gehandelt zu haben. Aus weiteren gefundenen Fragmenten rekonstruierte der Ausgräber ein Rhombennetz, das nur die flache Decke des Laienraums geschmückt haben kann.
Verputz und Wandmalerei Bilder:
Bauskulptur Stein Schranke Schranke Text: Das frei im Kirchensaal stehende Presbyterium mir halbrunder Klerusbank war, wie die Funde belegen, durch eine marmorne Schrankenanlage vom Laienraum getrennt. Insgesamt 6 Schrankenplatten, die mit flachen Reliefs dekoriert waren, sind gesichert. Sie standen zwischen Pfeilern mit entsprechenden Nuten zum Einlassen der Platten. Auf den Pfeilern setzten knapp über den Platten kleine Säulchen an. An den Mauerhäuptern der Klerusbank standen Säulen, über denen ein zu rekonstruierender Triumphbogen lag. Kleine Säulchen von geringerer Höhe, wovon es den Fragmenten zufolge zumindest 8 Stück gab, setzten die Gliederung auf der Lehne der Klerusbank fort. Insofern war der gesamte Bereich vermutlich mittels Vorhängen zu verschließen. Das völlige Fehlen von Architravfragmenten legt nahe, dass dieser aus Holz gefertigt war. Bemerkenswert ist die sich aus den vorhandenen Teilen ergebende Gliederung mit je einem Zugang im Norden und Süden und einem auch durch die Pfeiler betonten dreigliedrigem Eingang im Osten.
Bei der südlichen Kapelle war der Altarraum ebenfalls durch eine Abschrankung vom Laienraum getrennt. Diese bestand aus einer zentral zwischen zwei Pfeilern eingelassen Schrankenplatte. Auf den Pfeilern sind kleine Säulen zu ergänzen. Die Zugänge lagen zu beiden Seiten. An den Wänden der Kapelle befinden sich noch zwei Pilasterbasen in situ , die zeigen, dass die Schrankenanlage bis an die Kirchenmauern reichte. Wenn auch nur wenige Fragmente der Abschrankung aus der nördlichen Kapelle erhalten geblieben sind, so ist doch eine ähnliche Gestaltung wie in der südlichen zu vermuten.
Basis Basis Text: Bei den in der Kirche gefundenen attischen Basen handelt es sich zumeist um Spolien älterer römischer Gebäude. Dies erklärt auch ihre unterschiedliche Größe und Form. Gefunden wurden sie im Presbyterium, im Narthex und entlang der äußeren Hallenmauern.
Säule Säule Text: Abgesehen von den kleinen Säulchen der Schrankenanlage handelt es sich um Spolien von unterschiedlicher Form und Größe. Ein großer glatter Schaft stammt aus dem Bereich des Presbyteriums. Entlang der beiden seitlichen Hallen wurden glatte Säulen unterschiedlicher Ausführung etwas kleineren Formats gefunden. Im Narthex fanden kannelierte Säulen Verwendung, daneben wurden hier aber auch Fragmente mit Pfeifendekor und tordierte Stücke gefunden. Generell scheint es sich um aus verschiedenen älteren Werkstücken gestückte Aufstellung gehandelt zu haben.
Kapitell, Kämpfer, Gesims Kapitell, Kämpfer, Gesims Text: Neben den der Säulenstellung im Narthex zuzuweisenden korinthischen Kapitellen ist ein Fragment der Säulenstellung vor dem Mauerhaupt der Klerusbank und ein etwas kleineres Kapitell vermutlich der Schrankenanlage zuzuweisen. Eine Verwendung diese korinthischen Kapitells in Verbindung mit den Säulen der seitlichen Hallen ist allerdings ebenfalls nicht auszuschließen.
Gräber Innenbestattungen Nebenräume Nebenräume Arten: Erdbestattung
Gemauertes Grab
Steinplattengrab
Gemischte Bauweise
Sarkophag
Nebenräume Text: Die innerhalb der Kirche nachgewiesenen Gräber beschränken sich auf die beiden seitlichen Hallen und den Narthex. Es handelt sich um Erdbestattungen, die zumindest teilweise durch Schieferplatten im Boden gekennzeichnet waren. Daneben gab es aber auch gemauerte und mit Platten ausgelegte, aber auch nur aus Steinplatten gesetzte Gräber. Diese konnten über das Bodenniveau der Hallen reichen. Ihre mitunter nur geringe Größe und der Umstand, dass sie zum überwiegenden Teil bereits bei der Freilegung der Anlage geöffnet worden waren, ließ an Kinder denken. Eine im Nordwesten der nördlichen Halle bei Nachuntersuchungen entdeckte Wiederbestattung eines Skeletts verweist aber auch auf die Möglichkeit, dass es sich um weitere Nachbestattungen gehandelt haben könnte. Generell sind diese Grablegungen allerdings erst zur zweiten Nutzungsphase der Kirche zu rechnen. Dem gegenüber beschränken sich zeitnahe mit der Errichtung des Gotteshauses in Verbindung stehende Bestattungen auf die an das Gotteshaus angesetzten Grabkammern. In diesem Zusammenhang ist besonders die in der Ecke zwischen dem südlichen Transept und der südlichen Halle zu nennen. Die Aufstellung eines Sarkophags und die Verwendung von mit Trockenmauern umschlossenen Steinplattengräbern lässt in diesem Zusammenhang zweifellos an vermögende Stifter denken. Weitere Grabkammern sind anhand weiterer an die Kirche angesetzter Mauern zu erschließen, Bestattungen konnten allerdings zumeist nicht mehr nachgewiesen werden. Ein aus Tuffsteinen gemauertes Grab befand sich östlich des südlichen Eingangs in den Narthex, wobei auch in diesem Fall von einer es umschließenden Kammer auszugehen ist.
Außenbestattungen Außenbestattungen Arten: Erdbestattung
Gemauertes Grab
Steinplattengrab
Gemischte Bauweise
Außenbestattungen Text: Ohne weiteren baulichen Kontext ist lediglich ein östlich des Kirchensaals gelegenes gemauertes und mit einer Schieferplatte abgedecktes Grab zu nennen. Ansonsten finden sich keine Bestattungen im unmittelbaren Umfeld des Sakralbaus. Zu einem späteren Zeitpunkt, bislang um die Mitte des 6. Jahrhunderts datiert, wurde allerdings eine Nekropole westlich der Kirche angelegt. Den Funden zufolge handelte es sich zumindest teilweise um Angehörige der städtischen Oberschicht. Neben einfachen Erdbestattungen konnten hier auch gemauerte und mit Steinplatten ausgelegte Gräber freigelegt werden.
Funde Keramik Keramik Text: Da keramische Funde nach der Ausgrabung 1910 nicht aufbewahrt wurden, bleibt unklar in welchem Umfang entsprechende Funde getätigt wurden. Das bei den Nachuntersuchungen festgestellte Keramikmaterial ist nur in sehr geringem Umfang auf den Kirchenbau zu beziehen und steht zumeist in Verbindung mit älteren unter der Kirche gelegenen Strukturen der römischen Kaiserzeit.
Glas Glas Text: Zu den von R. Egger bei der Freilegung beschriebenen Glasfunden kamen bei den Nachuntersuchungen weiter Fragmente von Fensterglas hinzu.
Literatur, Links Literatur:
R. Egger, Frühchristliche Kirchenbauten im südlichen Norikum, Sonderschriften des ÖAI 9 (Wien 1916)
J. Eitler, Die frühchristliche Memorialkirche von Teurnia (Dissertation Wien 2012)
F. Glaser, Teurnia: Römerstadt und Bischofssitz (Klagenfurt 1992)